Wildwasserwoche Wildalpen mit den Trierer Kanufahrern


oberhalb vom Campingplatz


In der ersten Ferienwoche trafen sich die wildwasserbegeisterten der Trierer Kanufahrer, um den Sommer mit leichtem Wildwasser auf der Salza einzuleiten.

In der Steiermark auf dem Campingplatz der Naturfreunde in dem Ort Wildalpen wurde das Camp aufgeschlagen. Die Mitpaddler trudelten so nachund nach ein, nachdem noch diverse Wettkämpfe begangen oder die letzten Prüfungen geschrieben waren.

Die Salza bietet leichtes Wildwasser in Bereichen von WW1 bis max. WW3. Alles ist recht offen und kaum verblockt, so dass auch Anfänger dort schnell Ihren Spaß haben. Und so „erarbeiteten“ wir uns die Salza jeden Tag ein Stückchen mehr.




Peter in der Heli-Welli



Am ersten gemeinsamen Paddeltag entschieden wir uns für eine Strecke bis zum Campingplatz, da man es hierbei mit dem Umsetzen deutlich am Einfachsten hat… DenEinstieg oberhalb kann man frei wählen, es gibt immer wieder eine Brücke, an der man gut in den Fluss kommt. Zu weit hochzufahren lohnt sich aber nicht wirklich, da das eigentliche leichte Wildwasser erst wenige km oberhalb des Campingplatzes beginnt. Wir entschieden uns für eine ca. 8km lange Etappe und konnten uns so gaaanz gemütlich einpaddeln. Der Nachmittag wurde bei den meisten dann eher zum Chillen genutzt, aber natürlich hatten sich noch lange nicht alle auf dieser Tour genug verausgabt. Zum Glück gibt es aber seit ein paar Jahren direkt am Campingplatz die sog. „Heli-Welli“, eine nette Spielwelle, die abends sogar mit Flutlicht beleuchtet wird, solange sich genügend Paddler finden, die nach dem Abendessen noch mal den Kopf ins Wasser stecken wollen.


Im Klausgraben



In der folgenden Nacht gab es dann das bereits seit Tagen angekündigte Gewitter mit ordentlich Regen. So wenig uns der Regen gefielt, so viel Gutes hatte er auch… Der extrem niedrige Pegel der Salza stieg allmählich… Also nutzen wir die Gelegenheit und fuhren ein ganzes Stück flussauf. Dort findet man die wohl leichteste aber auch landschaftlich schönste Etappe findet man ein ganzes Stück oberhalb von Wildalpen die „Klaus-Schlucht“. Der Einstieg befindet sich oberhalb des Ortes Greith. Die Salza plätschert hier gemütlich vor sich hin, bis sich die Landschaft verändert und man durch den sog. Klausgraben fährt. Während die „echten“ WW-Paddler sich ein wenig langweilten, ließen sich die Gelegenheitspaddler von der wunderschönen Landschaft verwöhnen. Am Ausstieg in Weichselboden und vor allem später am Campingplatz stellten wir dann fest, dass wir mit unserer Tour dort „oben“ wirkliches Glück hatten – die anderen Paddler auf den unteren Teilstrecken mussten wg. Gewitter Ihre Touren teilweise abbrechen…


am Ausgang vom Paradies



In den nächsten Tagen erkundeten wir immer mehr Abschnitte. Nachdem man die Walze direkt unterhalb des Campingplatzes überstanden oder auch umtragen hat, geht es erst mal gemütlich im 2er Bereich weiter. Die ein oder andere Stelle kann je nach Wasserstand schon mal 2-3 werden, aber alles war, als wir dort waren, unkritisch.

Die Mündung der Lassing am Ein-/Ausstieg „Fachwerk“, 6km unterhalb Wildalpen kündet dann von einem neuen Abschnitt, der dann deutlich sportlicher und wuchtiger wird. Aber auch hier geht es nicht über WW 3 hinaus, es wird nur etwas enger, und die Wellen werden höher. Hier gibt es unter anderem de berüchtigten Lawinenschwall, der allerdings bei unserem Wasserstand in der rechten Hälfte problemlos fahrbar war.


Palfauer Schlucht



4km später gibt es einen weiteren Ein-/Ausstieg namens „Petrus“ danach verändert sich die Salza wieder und es wird wieder enger und klammartiger. Je weiter man sich dem Ausstieg in Erzhalden, umso leichter wird der Fluss auch wieder. Zum Ende hin fährt man durch das sog. „Paradies“, das seinen Namen nicht umsonst trägt. Bei höheren Wasserständen könnte es allerdings ein paar unangenehme Unterspülungen geben.

Hinter Erzhalden beginnt dann der wahrscheinlich schönste Abschnitt, aber auch der schwierigste und gefährlichste – je nachdem, welchen Pegel man dort antrifft. Hier fährt man durch die Palfauer Schlucht. Bei Niedrigwasser macht dieser Abschnitt einfach nur Spaß und man kann zwischen den Wellen und Verschneidungen die Fahrt einfach nur genießen. Bei Mittel- oder Hochwasser muss man allerdings mit unangenehmen Unterspülungen und auch Siphonen rechnen – da sollte man schon sicher im Boot sitzen. Wir hatten Niedrigwasser und mussten uns darum glücklicherweise keine Gedanken machen…



Hinterwildalpenbach



Hinterwildalpenbach











Da die Salza und auch die Heli-Welli für manch einen nicht ausreicht, um sich abends müde und glücklich in den Schlafsack zu verkriechen, wird natürlich noch nach einem Ausgleich gesucht… Kurz oberhalb vom Campingplatz mündet noch ein – typisch für Österreich – völlig verbauter Bach in die Salza. Aber nicht immer heißt verbaut auch unfahrbar. Ganz im Gegenteil. Der Hinterwildalpenbach (manchmal auch „feuchte Kellertreppe“ genannt) besteht auf seinem letzten km aus ca. 70 Stufen zwischen 10cm und 2m Höhe. Und eignet sich besonders, um kurz vor dem Abendesser noch einmal ins Boot zu steigen (oder auch zweimal?)



in der Palfauer Wasserlochklamm



in der Palfauer Wasserlochklamm



unsere Feuerstelle direkt am Fluss














Doch man sollte nicht vergessen, dass man in der Gegend nicht nur paddeln kann. Nach Befahrung der Paradies-Schlucht entschieden wir uns mit eine paar Interessierten, den Aufstieg in der Palfauer Wasserlochklamm zu wagen. Für ein paar Euro Eintritt kann man dort an wunderschönen Wasserfällen auf befestigten Stiegen und endlosen Treppen in die Höhe klettern und wird mit einer schönen Aussicht belohnt.

Tja, so eine Woche ist leider viel zu schnell vorbei. Und wir mussten unser tolles Camp incl. Feuerstelle am Fluss wieder räumen – die einen weil sie arbeiten mussten, die anderen um woanders zu paddeln! Mal schaun, wo wir uns nächsten Sommer treffen…


Fotos von Andi Schmit und Sandra + Heiko Hasse